Am Freitag 01. März hatte Housing First Berlin zu einer Infoveranstaltung für soziale Einrichtungen, Trägerorganisationen und Sozialämter eingeladen. Neben einer allgemeinen Einführung in das Konzept wurde auch der aktuelle Stand des Projekts vorgestellt. Im Anschluss gab es Zeit und Raum für die Rückfragen der Gäste.
Großes Interesse an der Infoveranstaltung
Insgesamt kamen mehr als 40 Gäste, unter anderem vom Bezirksamt Mitte, dem Sozialamt Pankow, der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und verschiedener sozialer Organisation und Einrichtungen. Ingo Bullermann von der Neue Chance und Karen Holzinger von der Berliner Stadtmission eröffneten die Veranstaltung. Sie berichteten von der Entstehung ihrer Projektpartnerschaft und der Entwicklung des Konzepts bis zur Umsetzung seit Oktober 2018. Hierbei bedankten sie sich insbesondere bei Susanne Gerull von der Alice Salomon Hochschule für ihre Unterstützung in der Evaluation, der Gesellschaft für innovative Sozialforschung e.V. (GISS) für die wissenschaftliche Begleitung und der European Federation of National Organisations Working with the Homeless (FEANTSA). Beide erzählten von der anfänglichen Skepsis, die man dem Konzept von Housing First Berlin entgegenbrachte. Entgegen der allgemeinen Bedenken, sei das Projekt allerdings überaus erfolgreich gestartet.
Housing First ist ein offener Prozess
Im Anschluss berichteten Projektleiter Stefan Laurer und Koordinator für Wohnraum Sebastian Böwe von ihrer Arbeit und der ihres Teams. Stefan Laurer erläuterte das flexible Betreuungskonzept, das "ein offener Prozess ist, bei dem in erster Linie der Klient bestimmt, was er braucht". Weiter ging es um die Akquise von Teilnehmenden über Partner der Straßensozialarbeit, wie Gangway e.V. und Streetworkprojekten der Berliner Stadtmission. Sebastian Böwe berichtete über seine Arbeit mit den Wohnbaugesellschaften und die Herausforderungen in seiner Arbeit als Koordinator für Wohnraum.
In naher Zukunft sind zehn neue Einzüge geplant
Aktuell sind mit der Hilfe von Housing First Berlin sechs Menschen in eigenem Wohnraum angedacht. Das Interesse sei groß, aber nicht jede Person, die sich bewirbt, sei auch für das Projekt geeignet. Andere haben nach dem ersten Beratungsgespräch anderweitig eine neue Unterkunft gefunden. In naher Zukunft werden voraussichtlich zehn weitere Personen eine Wohnung beziehen. Um eine möglichst zeitnahe Unterbringung zu gewährleisten, ist zurzeit ein Aufnahmestopp verhängt worden. Auch um eine umfassende Betreuung während des Einzugs gewährleisten zu können. Zum Abschluss der Infoveranstaltung erhielten die Gäste dann die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Wir bedanken uns für das Interesse und den regen Austausch mit unseren Gästen.